„Das Bildungsministerium hat laut dem MDR heute die aktuellen Ausfallstatistiken bekanntgegeben und sich gleichzeitig damit gerühmt, dass es nun 600 Lehrerinnen und Lehrer mehr an den Schulen gebe. Letzteres ist für uns kein Grund zum Durchatmen, denn der Unterrichtsausfall betrug in der Erhebungswoche 10 Prozent und damit mehr als im Frühjahr dieses Jahres. Das belegt, dass selbst ein leichtes Plus an Personal nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Wir haben im Sommer ermittelt, dass mehr als 2000 Lehrerinnen und Lehrer in Thüringen fehlen – im Schnitt 2,6 pro Schule. 600 mehr decken diesen Bedarf nicht annähernd. Hinzu kommt, dass die aktuellen Ausfallzahlen Anfang September erhoben wurden, also noch vor der Krankheitswelle. Zwischenzeitlich dürfte weit mehr ausfallen.
Gut finden wir, dass nun neben dem ersatzlosen Ausfall – der immerhin 6,5 Prozent ausmacht – auch Stillarbeit und fachfremde Vertretung als Stundenausfall erfasst werden. Dafür haben wir als Interessenvertretung uns lange starkgemacht, denn nur ein ehrliches Bild ist eine Grundlage für die dringend notwendigen Veränderungen.“
Tim Reukauf, Landesvorsitzender, tlv thüringer lehrerverband