Erfurt, 08.08.2024 – Anlässlich der am heutigen Nachmittag stattfindenden Unterzeichnung der Studienverträge für das duale Lehramtsstudium in Erfurt bemängelt der tlv thüringer lehrerverband den geringen Umfang der neuen Maßnahme. „Wir brauchen hier deutlich mehr Tempo“, konstatiert der tlv-Landesvorsitzende Tim Reukauf. „50 Verträge, zu deren Unterzeichnung der Minister persönlich erscheint, sind zwar gut und schön, aber sie sind kaum mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Unsere aktuellen Berechnungen haben ergeben, dass nach wie vor mehr als 2000 Lehrerinnen und Lehrer in Thüringen fehlen.“
Das Konzept eines dualen Studiums für zukünftige Kolleginnen und Kollegen befürworte der tlv ausdrücklich, so Reukauf. Und die mehr als 1000 Bewerbungen hätten zudem gezeigt, dass das Konzept offenbar für viele Abiturienten mindestens ebenso attraktiv sei wie die rein universitäre Ausbildung. „Mehr Praxisbezug ist etwas, was wir gemeinsam mit den Lehramtsanwärtern und Junglehrern seit vielen Jahren fordern. Allerdings muss sichergestellt werden, dass der Nachwuchs dann nicht sofort verheizt wird. Ein sorgfältiges Heranführen an den Unterrichtsalltag und eine stückweise und dem Ausbildungsstand angemessene Erhöhung der Anforderungen sind dabei ebenso unersetzlich wie die engmaschige Betreuung.“
Neben einer Erhöhung der Studienkapazitäten sei deshalb dringend zu klären, wer für die schrittweise Einarbeitung der Studierenden verantwortlich ist und wie der für das Bestandspersonal anfallende zusätzliche Aufwand ausgeglichen werden kann.